Diskussionsrunde mit Gardelegener Sekundarschülern über deren Zukunfts-aussichten
Artikel in der Altmark Zeitung am 09.11.2022 von Stefan Schmidt Diskussionsrunde mit Gardelegener Sekundarschülern über deren Zukunftsaussichten
Erstellt: 09.11.2022, 10:00 Uhr, Von: Stefan Schmidt
Was ist an Gardelegen attraktiv? Darüber diskutierten Sekundarschüler im LIW-Saal.
Gardelegen – Sie sollten ihre Kärtchen hochhalten. Grün für „zufrieden“ und Rot für „nicht zufrieden“. Und so stimmten mehr als 100 Schülerinnen und Schüler am Dienstagvormittag im Gardelegener LIW-Saal darüber ab, ob Gardelegen für sie attraktiv ist und kurz danach, ob sie nach Beendigung ihrer Schulzeit hier in der Region bleiben wollen. Das Ergebnis: Eine knappe Mehrheit hielt die grünen Karten hoch – es gab aber auch zahlreiche rote Karten.
„Nicht wirklich überraschend“ fand Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher dieses Ergebnis beim „Forum X“, organisiert vom Verein „Diskutier mit mir“ in Kooperation mit dem Gardelegener Jugendförderungszentrum. Sie wisse, was die jungen Menschen in und um Gardelegen vor allem vermissen würden: „McDonald´s und ein Kino.“
René Wendlandt von der Sparkasse Altmark West erklärte: „Unsere Kunden halten derzeit ganz oft die rote Karte hoch“, weil die Kosten allerorts steigen und manche Angst haben, irgendwann ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können.
Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführer Stefan Prax warb bei den Sekundarschülern für handwerkliche Berufe, die es auch künftig geben werde, denn „es ist noch kein Computerprogramm erfunden worden, mit dem man Rohrverstopfungen reparieren kann.“ Mit anderen Worten: Der Handwerker als Arbeitskraft bleibt unersetzlich. Nachwuchsmangel würden vor allem die kleineren Betriebe mit oft nur zwei oder drei Mitarbeitern spüren, erklärte Stefan Prax, der auf ein weiteres Problem hinwies: „Die Kunden kaufen ihre Brötchen immer öfter im Supermarkt und nicht mehr beim Bäckermeister. Kerstin Schulze, bei NTN Antriebstechnik im Gardelegener Industriegebiet für Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, sprach davon, dass man als Automobilzulieferer künftig zwei Felder bediene: Verbrennungsmotor und E-Mobilität.