Spenden für die Ukraine
Wie ist es eigentlich zu dieser Spendenaktion gekommen…? … durch unsere NTN SNR Schwesterfirma in Erkrath. Diese hatte bereits Kontakte mit der NTN SNR Niederlassung in Polen. Ende März ist das erste Mal durch die NTN SNR Erkrath, Bielefeld und das Werk in Mettmann gesammelt worden. Hinzu kam ein privates Netzwerk aus Sportverein, freiwilliger Feuerwehr und vielen lokalen Firmen, die ebenfalls eine große Sammelaktion gestartet haben. LKW sind von zwei lokalen Speditionen gestellt worden, Fahrer kamen u.a. von der Freiwilligen Feuerwehr und landwirtschaftliche Betriebe der NRW-Region haben große Mengen Lebensmittel gespendet. So konnten bereits zwei LKW, die im März gesammelten Hilfsgüter in Nadarzyn abliefern.
Hieraus ist ein enger Kontakt mit der Gemeinde Nadarzyn in Polen entstanden. Die Dimension dort vor Ort ist kaum vorstellbar, laut Information von Herrn Simon. In Nadarzyn leben ca. 14.000 Menschen. Aktuell beherbergt der Ort 7000 Flüchtlinge, die zentral untergebracht sind, plus etwa 2000 Flüchtlinge in privaten Unterkünften. Unglaublich!
Ein Gespräch zwischen Herrn Simon (Geschäftsführer der NTN SNR Erkrath) und unserem Geschäftsführer Herrn Steffen ergab für uns die Möglichkeit sich an der Spendenaktion zu beteiligen.
Aufgrund der Erfahrung der ersten Spendenlieferung nach Nadarzyn sind auf zwei Listen Güter angegeben worden, die am meisten gebraucht werden. Somit haben wir Anfang April mit dem Aufruf zu unserer Spendenaktion und diesen beiden Listen begonnen. An zwei Samstagen im April wurden Spenden von BürgerInnen unserer Region im Außenlagerstandort sowie nach telefonischer Absprache angenommen. Intern waren in diesem Zeitraum ebenfalls Kartons im Lager aufgestellt, in denen unsere KollegInnen gespendete Artikel legen konnten. Es sind viele notwendige Güter, gemäß den beiden Listen, zusammengekommen. Auch haben die SpenderInnen alles in Kartons mit Standort-kennzeichnung versehen, verpackt geliefert. Wenn das mal nicht der Fall gewesen war, ist die Zuordnung im Gespräch sofort geklärt worden. Somit brauchten wir die gepackten Kartons nur auf Paletten stellen, stapelbar festzurren oder einschrumpfen. Und wir haben feststellen können, dass unsere Region viele Menschen mit einem großen Herz hat.
So hat eine ältere Dame gesagt, dass sie nichts kaufen kann, aber aus Wollresten Kinderspielzeug gehäkelt hat. Großeltern haben gute und brauchbare Spielzeuge der Enkelkinder, aus denen die Kinder entwachsen sind, gespendet. Dazu gehören ein Puppenhaus und -bett mit Ausstattung, Rutschen, Laufrad, Kinderstühle, Kinderbettchen mit Matratze und Decken usw. Kinder haben persönlich von ihrem Spielzeug gespendet. So zum Beispiel Puppenwagen mit Puppe und ein Schaukelpferd. Eine junge Familie hat nahezu einen ganzen PKW Kofferraum mit Lebensmittel, Milch, Hygieneartikel und Essen für Kleinstkinder gespendet. Einfach unglaublich!
Mit Hilfe der Lagerorganisation von Erich Labes war das alles perfekt vorbereitet und durchgeführt. Es waren reichlich Paletten, stabile leere Kartons hingestellt und die Fläche sichtbar abgesperrt worden, sodass sich kein/e SpenderIn an den Spendensamstagen vom 09.04.2022 und 16.04.2022 auf dem Gelände verfahren konnte.
Am 29. April 2022 gegen 16 Uhr war es dann soweit. Der LKW-Konvoi, für die Spenden der Ukraine, holte am Freitag unsere 13 Paletten im Außenlager in der Stendaler Chaus-see 8 ab. Ja, es war wirklich bewegend. Es kamen drei 40-Tonner LKW die schmale Straße der Stendaler Chaussee rein und bogen auf das Gelände der FraPa Plast GmbH ein. 6 Männer im Alter zwischen 21 und 57 stiegen, nachdem sie ihre LKW ordnungsgemäß geparkt hatten aus und wurden von uns herzlich begrüßt. Immerhin hatten sie schon eine Strecke von 6 Stunden Fahrt hinter sich gebracht. Gestartet waren sie in Willich. Dort hatten sie schon 2 1/2 LKW vollgeladen. Darin waren unter anderem 25 Tonnen gesackte Kartoffeln, diverse Tonnen Möhren, Äpfel, Birnen und Orangen. Auch Hygieneartikel für Groß und Klein, sowie palettenweise Toilettenpapier war dort geladen worden. Zweieinhalb LKW voll mit wirklich wertvollen Gütern, die bei uns täglich, normal vorhanden sind und jeden Tag gebraucht werden. Diese sind im Krisen- und Kriegsgebiet nicht ausreichend vorhanden und entsprechen einer Mangelware dort. Das sind Lebensmittel, Hygieneartikel aller Art, Decken, Verbandkästen, Handtücher, Bettwäsche, Mal- und Spielzeug für Kinder, Babynahrung und –hygiene, von Apotheken Medikamenten und Verbandmaterialien.
Gegen 17:30 Uhr haben sich dann die Fahrer der drei LKW –nach einem lang anhaltenden Abschiedshupen- in Richtung A2 nach Warschau und Nadarzyn auf den Weg gemacht. Von uns erhielten die 6 Fahrer die NTN-Kühltasche mit Verpflegung sowie eine NTN-Thermoskanne mit Kaffee mit auf den Weg, der mit geschätzten 10 Stunden, vor ihnen lag. Durchgefahren sind sie bis in die frühsten Morgenstunden des 30.04.2022 und gut in Warschau angekommen. Dort gab es die abschließende Pause. Jeder der 6 Fahrer gönnte sich eine “Mütze“ Schlaf. Somit konnte die Fahrt nach Nadarzyn und das Ausräumen der wertvollen Güter erholt und mit Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer vor Ort starten.
Für diese Spendenfahrt brauchen die Speditionen keine Maut oder ähnliche Gebühren zahlen. Das alles war seitens der beiden Unternehmen, die die LKW gestellt haben, im Vorfeld beantragt und abgeklärt worden. So sind die LKW mit einer entsprechenden Beschriftung nicht nur am Fahrerhaus, die den Hilfstransport sichtbar kennzeichnet, ausgestattet worden. Bei strahlendem Wetter sind die drei LKW in Nadarzyn gekommen.
Die Ankunft kann man sich unter dem angezeigten Link bei YouTube ansehen.
In Nadarzyn erfolgte das Entladen der LKW und umpacken für den Weitertransport in die Risikoregion.
Wie Herr Simon aus Erkrath per Mail am 02.05.2022 mitgeteilt hat: „Spätestens ab hier Gänsehaut pur, inkl. Dankbarkeitsbekundungen von Kindern aus der Ukraine bzw. aus der Gemeinde Nadarzyn. Am Abend dann der offizielle Empfang der Feuerwehr in Nadarzyn, die Ihren Kollegen aus Willich einen unvergesslichen Abend beschert hat. ….
VIELEN DANK für Ihre Teilnahme und Unterstützung und die Entscheidung, Teil dieser Initiative zu werden.“
Viele Menschen haben dafür gesorgt, dass Spenden gesammelt werden konnten und dieser Transport angekommen ist. Mit Sicherheit gibt es viele Situationen die hervorzuheben sind. Sie alle sind wichtig, aber aufgrund der Vielzahl ist das Benennen jeder einzelnen Situation leider nicht möglich. Das ist es, was eine Spendensammlung und einen Hilfskonvoi ausmachen. Viele Menschen unterschiedlichster Tätigkeiten, Charaktere, Herkunft, Ansichten setzen sich für ein und dieselbe Aktion ein. Diese vielen einzelnen Aktionen greifen ineinander und ergeben dann ein Ganzes – ein unfassbares Ergebnis. Einfach beeindruckend!Auf diesem Wege sagen wir VIELEN DANK an alle Spendengeber, ehrenamtlichen Helfer und alle Aktiven, die zum Gelingen dieser Spendenaktion beigetragen haben.
Der Dank der Menschen aus der durch den Krieg gezeichneten Region, die dringend unsere Hilfe benötigen, ist uns gewiss.
Weitere Informationen zu Nadarzyn, humanitärer Hilfe findet man dem Link:
https://warsawexpo.eu/en/ptak-humanitarian-aid-centre-launched/
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